Geisterfahrer
Es scheint ein richter Sport geworden zu sein - Geisterfahrt auf unseren Fernstraßen und Autobahnen. 
Wieder konnte man, diesmal im THÜRINGEN JOURNAL, von einem Geisterfahrer lesen. Geisterfahrer passiert drei Tunnel der Autobahn 71. Drei Tunnel (Tunnel Hochwald (1056 Meter lang), Rennsteigtunnel (7916 Meter) und Tunnel Alte Burg (874 Meter)) mit einer Gesamtlänge von fast zehn Kilometern, zusammen mit An und Abfahrt ergibt sich eine Wegstrecke von etwa 15 bis 20 Kilometern, von Suhl/Zella-Mehlis bis Gräfenroda. Per Notruf wurde die Polizei verständigt, doch der Geisterfahrer konnte bei Gräfenroda die Autobahn unbeanstandet und unerkannt verlassen. 
Irgendwie ist dies jedoch sehr verwunderlich um es einmal Höflich auszudrücken. Nicht nur alle drei Tunnel sondern die gesamte Strecke wird mit zahlreichen  Kameras überwacht. Es wurden denn auch Bilder von dem Falschfahrer, sogar von seiner verkehrwidrigen Auffahrt (!) gemacht und von der Polzei veröffentlicht. Doch wieso konnten die Tunnels nicht sogleich per Knopfdruck gesperrt werden? Die Lichtzeichenanlagen hierzu währen vorhanden. Eine Sperrung der Tunnelröhren erfolgte erst als der Geisterfahrer die Autobahn bei Gräfenroda bereits verlassen hatte, also mindestens eine Viertel Stunde nachdem der Fahrer auf die Autobahn auffuhr. Laut Polizeiangaben wurde bei dem Notruf zunächst die falsche Tunnelröhre angegeben. Doch warum konnte man dann nicht einfach beid Richtunge sperren bzw. duch Polizeistreifen kontrollieren? Zum anderen gibt es eine eigene Tunnel-Feuerwehrwache. Aus welchem Grund hat man diese nicht alarmiert wenn sie schon die Tunnelüberwachung in, nach meiner Meinung, grober Weise vernachläßigt hat? Wieso ist also die Feuerwehr nicht eingeschritten, hat die Autobahn nicht gesperrt und versucht den Geisterfahrer zu stoppen? Die Möglichkeit und das Recht hierzu hätten sie ja gehabt. Letztlich kommt da die Vermutung auf, daß die Sicherheit in den Tunnelröhren zwar dokumentiert (was die Bilder beweisen) aber nicht ständig überwacht wird. Jetzt kann sich jeder seine Gedanken hierüber machen, was geschieht wenn wirklich ein Unfall oder ein Brand in einer dieser Röhren ausbricht.
Ein absoluter Witz ist die Aussage der Polizei. Nach dem Bericht im  THÜRINGEN JOURNAL war die Polizei zunächst davon ausgegangen, daß dem Geisterfahrer kein Fahrzeug entgegenkam. Wie die gemachten Aufnahmen aber belegen fuhren über 30 Autos im Rennsteig und den anderen Tunneln an ihm vorbei.. Auf der Thüringer-Wald-Autobahn A71 und vor allem in den Tunneln ist die Geschwindigkeit auf 80 km/h begrenzt, zudem herrschte (kurz nach 21 Uhr) nur wenig Verkehr. Wie bitte soll man das verstehen? Hat die Polizei nun auch "Betriebsstunden", vielleicht von 8 bis 18 Uhr und wenn wenig Verkehr herrscht muß man sich nicht um Geisterfahrer kümmern sofern er sich auch noch an die Geschwindigkeitsbegrenzung hält? Oder wie soll man diese polizeilichen Angaben sonst verstehen? Letztendlich war es nur reines Glück, daß es hierbei zu keinem Unfall kam, aber sicherlich nicht das Verdienst der zuständigen Stellen die in diesem Fall kläglichst versagt haben.
Daß sich die Polzei in Sachen Strafverfolgung noch ziemlich zurück hält, u.a. lediglich  aus den Aufzeichnungen einer Kamera in der Weströhre des Rennsteigtunnels ein Foto veröffentlichte das lediglich einen silberfarbenen Personenwagen zeigt, der zwei entgegenkommende Fahrzeuge passiert, wobei das Kennzeichen nicht erkennbar ist, ist durchaus verständlich und üblich. Doch einem MDR Bericht nach ist auf keinem Bild der Aufnahmen ein Kennzeichen klar erkennbar. Nur Dumm, daß sich der Geisterfahrer allem Anschein nach an die Geschwindigkeitsbegrenzung gehalten hat. Mir selbst wurde ein "Knöllchen" über 15 Euro zugestellt, nachdem ich auf dieser Strecke, nach Abzug der Meßtoleranz, weniger als 10 km/h zu schnell unterwegs war. Da war das Kennzeichen klar und deutlich zu lesen. 
Nun, ich kenne diesen Autobahnabschnitt, habe auch die Aus bzw. Einfahrt Suhl bereits mehrfach benutzt. Was ich nun eben aus diesem Grund absolut nicht verstehen kann, wie ist es möglich hier falsch aufzufahren ohne dies zu bemerken. Um in falsche Richtung aufzufahren muß der Geisterfahrer ja ein volle 180 Grad Kurve gefahren sein. Also wenn einer DAS nicht bemerkt, dann helfen auch die von unserem "Müllermeister" geforderten Schilder nichts.Unser derzeitiger Verkehrsminister hat wie man meinen kann noch nie selbst hinter dem Steuer eines Fz gesessen, noch nie eine Fahrschule besucht. Ein Beispiel hierfür ist auch die völlig sinnfreie Reform der Flensburger Punktedatei. Oder muß man vielleicht annehmen, daß die Gedankengänge unseres "Müllermeisters" von irgend welchen Schilderfabrikanten gesponsert werden? Warum streubt sich Ramsauer so vehement gegen die in anderen Ländern bereits gebräuchlichen Krallen? Gut, sie kosten mehr. Aber war dies in der Politik jemals ein Argument? Da werden Milionen für Milionen in absurde Projekte (BER, Suttgart 21, Elbphilharmonie usw.) gesteckt, aber für die Sicherheit auf unseren Fernstraßen ist kein Geld vorhanden? Zudem böten die Krallen mehrere nicht zu übersehende Vorteile. Sie würden auch volltrunkene, zugedröhnte, senile und auch suizidale Fahrer stoppen, also Personen die wohl kaum auf Warnschilder achten, sie überhaupt nicht bemerken, nicht bemerken wollen. Nun gibt es ein Argument gegen die Kralle. Da heißt es Gefährdung durch ein, die Ausfahrt blockierendes Fahrzeug. Ein tolles Argument wenn man bedenkt, daß Ausfahrten wohl immer mit mehr als 150 km/h durchfahren werden. Nicht? Aber auf der Autobahn werden solche Geschwindigkeiten gefahren. Was ist also besser? Mit vielleicht 50 auf ein stehendes, aber verschiebares Hindernis zu knallen oder aber mit zwei mal 150 km/h (= 300 km/h) zusammen zu stoßen? Zudem könnte, z.B. durch eine Ampelanlage, vor solch einem Hindernis gewarnt werden, technisch durchaus möglich. Auch wirtschaftlich, wenn man es so sehen will, hat die Kralle einen enormen Vorteil. Eine gesperrte Ausfahrt veruracht bei weitem nicht soviel Rückstau wie die Vollsperrung eines Autobahabschnittes wegen Rettungs und Aufräummaßnahmen. Auf der einen Seite wird uns von der Politik gerne vorgeschrieben wie wir unser Leben zu gestalten haben (Rauchverbot), aber auf der anderen Seite, wo es ganz konkret und wirklich nachweisbar um Menschenleben geht, da wird jahrelang nur diskutiert und wenn, dann lediglich halbherzig gehandelt. Mit Maßnahmen die von vorne als sinnlos erkenntlich sind. 
Lediglich gegen einen Verstoß des Wendeverbotes wären auch diese Krallen hilflos. Aber gegen jegliche Eventualitäten kann man sich nun eben nicht absichern. Doch wie oft wird auf der Autobahn gewendet und wie oft wird in falscher Richtung aufgefahren? Wie oft geschieht dies wirklich rein aus Versehen? Nur äußerst selten ggf. bei unübersichtlichen, schlecht geführten Baustellen. Ansonsten ist es im Mindesten senilität oder schlichtweg pure Dummheit. In jedem Fall aber ein deutliches Zeichen nicht zum Führen eines Kraftfahrzeuges geeignet zu sein. Hierüber sollte sich der Gesetzgeber einmal Gedanken machen und bei einem Verstoß, auch ohne Unfall, einen Führerscheinentzug auf mehrere Jahre vorsehen. 
Sinnvoll wäre auch eine bessere Kontrolle von Fahrschulen. Was nützen Pflichtstunden wenn die Ausbildung generell nur Sch... ist? Wenn dem Prüfling gerade die Mindestvoraussetzung zum bestehen der Prüfung eingetrichtert werden. Wie konnte man in so manchen Medienberichten lesen. Die Hälfte der Fahrschüler fällt bei den Prüfungen durch. Ist man als Berufskraftfahrer unterwegs, kommt einem schon mal der Gedanke, daß von den restlichen 50% wohl die Hälfte nur den Führerschein erhalten haben weil der Prüfer sie nicht mehr sehen wollte/konnte. Gut Fehler macht jeder, niemand ist davor gefeit. Und wer behauptet, niemals einen Fehler gemacht zu haben, der lügt oder hat von Verkehrsregeln keine Ahnung. Also wie sieht es aus, könnte man nicht ein Internetportal einrichten in welchem Fahrschulen bewertet werden? 
Meine ganz persönliche Meinung. Herr Ramsauer, sie sind gelernter Müller, werden also dieses Handwerk verstehen und können, aber als Verkehrsminister sind sie wegen fehlender Ahnung eine absolute Fehlbesetzung.